Mehr als vier Millionen Coronainfektionen in Brasilien

Brasília – Brasilien hat die Marke von vier Millionen SARS-CoV-2-Fällen überschritten. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília von gestern hervor.
Im Vergleich zum Vortag waren demnach 43.773 Neuinfektionen hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar auf 4,041 Millionen stieg. Es kamen zudem 834 Todesfälle hinzu – demnach sind im größten Land Lateinamerikas bislang offiziell 124.614 Menschen mit dem Virus gestorben.
Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen und Todesfälle in Brasilien liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Größenordnung. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet.
Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Präsident Jair Bolsonaro, der sich wie weitere Familienmitglieder selbst infiziert hatte, hatte das Coronavirus als „leichte Grippe“ bezeichnet und sorgte so für Verwirrung in der Bevölkerung. Auch lehnte er Einschränkungen und Schutzmaßnahmen aus wirtschaftlichen Gründen ab.
Das oberste Gericht übertrug die Kompetenzen für den Anti-Coronakampf an Gouverneure und Bürgermeister. Nachdem diese teilweise strikte Maßnahmen erlassen hatten, wurden die Einschränkungen vielerorts inzwischen wieder gelockert. Bolsonaro forderte gestern, die Geschäfte wieder zu öffnen.
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