Brasilien zählt mehr als 47.000 SARS-CoV-2-Neuinfektionen an einem Tag

Brasília – Das von der Coronapandemie stark betroffene Brasilien hat ein halbes Jahr nach dem ersten Coronafall mehr als 47.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Damit haben sich mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem SARS-CoV-2-Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília gestern Abend mitteilte.
1.085 Tote wurden zwischen vorgestern Abend und gestern Abend erfasst, 117.665 Patienten sind in dem größten und bevölkerungsreichsten Land in Lateinamerika bislang gestorben. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet.
Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Am 26. Februar war in Brasilien als erstem Land Süd- und Lateinamerikas ein Mensch positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden. Der rechte Präsident des portugiesischsprachigen Staates, Jair Bolsonaro, der sich wie weitere Familienmitglieder selbst infizierte, steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik.
Er bezeichnete die Krankheit COVID-19 als „leichte Grippe“ und sorgte für Verwirrung in der Bevölkerung über deren Schwere. Auch lehnte er Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab.
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