Vermischtes

Mehr Aufklärung zum Thema Genitalverstümmelung geplant

  • Mittwoch, 1. Februar 2023
/picture alliance, Michael Runkel
/picture alliance, Michael Runkel

Hamburg – Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar hat die Kinder­rechtsorganisation Plan International mehr Aufklärung über das Tabuthema gefordert.

„Die Beschneidung der weiblichen Genitalien ist auch in den meisten afrikanischen Communities in Deutsch­land immer noch ein Tabuthema“, sagte Plan-Geschäftsführerin Kathrin Hartkopf.

Die Gefahr, dass die betrof­fenen Mädchen und Frauen nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen, wenn es beispielsweise zu gesund­heitlichen Komplikationen kommt, sei groß. „Wir dürfen sie nicht allein lassen. Auf­klärung ist der erste Schritt“, sagte Hartkopf.

Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland rund 75.000 Betroffene, mehr als 20.000 Mädchen gelten als gefährdet. „Wir wollen daher die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam mit Par­tnerorganisationen vorantreiben“, sagte Plan-Expertin Edell Otieno-Okoth.

Rund 50 Beratungs- und Anlaufstellen in den einzelnen Bundesländern bieten Unterstützung für betroffene Familien. Ebenso wichtig sei es, Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich – wie beispielsweise He­bammen, Kinderärztinnen oder Sozialarbeiterinnen – zu informieren und sie für den Umgang mit Gefährde­ten und Betroffenen zu sensibilisieren.

Seit 20 Jahren setzt sich Plan International in mehreren Ländern Afrikas gegen weibliche Genitalverstüm­me­lung ein, unter anderem in Ägypten, Äthiopien, Burkina Faso, Guinea, Guinea-Bissau, Mali und Sierra Leone. In Deutschland unterstützt die Hilfsorganisation die afrikanischen Communities dabei, auch in den eigenen Her­kunftsländern Veränderungen anzustoßen. Ein Handbuch über die grausame Praxis bietet Hilfe auch auf Eng­lisch, Französisch und Arabisch.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung