Vermischtes

Zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Genitalverstümme­lungen eröffnet

  • Donnerstag, 2. März 2023
Vera Sompon, Leiterin der zentralen Anlaufstelle für Opfer von weibliche Genitalverstümmelung, steht vor einem Plakat. Rechts steht Ute Leidig (Bündnis90/Die Grünen), Staatssekretärin Im Sozialministerium von Baden-Württemberg. /picture alliance, Stefan Puchner
Vera Sompon, Leiterin der zentralen Anlaufstelle für Opfer von weibliche Genitalverstümmelung, steht vor einem Plakat. Rechts steht Ute Leidig (Bündnis90/Die Grünen), Staatssekretärin Im Sozialministerium von Baden-Württemberg. /picture alliance, Stefan Puchner

Göppingen – Das Sozialministerium in Baden-Württemberg geht nach eigenen Angaben davon aus, dass in dem Bundesland rund 8.000 Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen sind, weitere 3.000 sind demnach davon bedroht.

Um ihnen zu helfen und Präventionsarbeit zu leisten, gibt es nun eine zentrale Anlaufstelle des Landes in Göppingen. Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne) eröffnete sie heute.

„Dass es das immer noch gibt, dürfen wir nicht akzeptieren“, sagte Leidig. „Mit der Beratungsstelle gehen wir einen entscheidenden Schritt nach vorne in der Bekämpfung des Leids vieler Frauen und Mädchen.“ Das Land fördert die zentrale Anlaufstelle mit 250.000 Euro.

Hauptträger des zunächst auf zwei Jahre befristeten Projekts ist der Verein „Sompon Socialservices“ in Göppin­gen. Zusammen mit Partnern berät er Betroffene. Dabei sind auch die Beratungsstellen „Wild Wasser“, „Yase­min“, das „Fraueninformationszentrum FIZ“ und das Universitätsklinikum Freiburg.

Aufgenommen hat die Anlaufstelle ihre Arbeit bereits im Januar. Seitdem sind nach Angaben von Vera Som­pon, Gründerin des Vereins „Sompon Socialservices“, etwa 15 von Genitalverstümmelung betroffene Frauen beraten worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen Opfer von Genitalverstümmelung sind. Vor allem in afrikanischen Ländern, im nahen Osten und in Asien wird der Ritus demnach praktiziert.

Dabei werden meist ohne Betäubung und mit nicht sterilen Gegenständen wie Rasierklingen die äußeren Geschlechtsorgane von jungen Mädchen teilweise oder ganz abgeschnitten. Die Frauen leiden – wenn sie überleben – oft ihr Leben lang an starken Schmerzen und psychischen Belastungen.

dpa

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