Vermischtes

Genitalver­stümmelung: Rund 17.000 Mädchen in Deutschland gefährdet

  • Mittwoch, 31. Januar 2024
Edell Otieno-Okoth, Expertin bei Plan International, aufgenommen vor einem Interview anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (06.02.). /picture alliance, Georg Wendt
Edell Otieno-Okoth, Expertin bei Plan International, aufgenommen vor einem Interview anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (6.2.). /picture alliance, Georg Wendt

Hamburg – Mit der globalen Migration verbreitet sich die grausame Tradition der Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen zunehmend auch in Europa. Auch in Deutschland leben nach Angaben der Frauen­rechtsorganisation Terre des Femmes mittlerweile mehr als 100.000 Mädchen und Frauen, deren Genitalien beschnitten wurden, mehr als 17.000 Mädchen in Deutschland seien derzeit potenziell gefährdet.

„Wir wollen daher die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam mit Partnerorganisa­tionen vorantreiben“, sagte Edell Otieno-Okoth, Expertin bei der Kinderrechtsorganisation Plan International, zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar.

Rund 50 Beratungs- und Anlaufstellen in den einzelnen Bundesländern bieten Unterstützung für betroffene Familien. Ebenso wichtig sei es, Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich – wie etwa Hebammen, Kinderärztinnen oder Sozialarbeiterinnen – zu informieren und sie für den Umgang mit Gefährdeten und Betroffenen zu sensibilisieren.

„Das Thema weibliche Genitalverstümmelung muss darum schon in der Ausbildung aller Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich auf den Lehrplan“, forderte die Expertin.

Seit 20 Jahren setzt sich Plan International in mehreren Ländern Afrikas gegen weibliche Genitalverstümme­lung ein, unter anderem in Ägypten, Äthiopien, Burkina Faso, Guinea, Guinea-Bissau, Mali und Sierra Leone. Ein Handbuch für Betroffene bietet Hilfe auch auf Englisch, Französisch und Arabisch.

dpa

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