Mehr Geflüchtete im östlichen Mittelmeer gestorben oder vermisst

Athen – Bei dem Versuch aus der Türkei und anderen Staaten des östlichen Mittelmeeres nach Griechenland und damit in die Europäische Union (EU) überzusetzen sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) im vergangenen Jahr 326 Menschen ertrunken oder werden vermisst.
Damit hat sich die Zahl der Opfer im Vergleich zu 2021 fast verdreifacht, wie aus einer heute vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) veröffentlichten Statistik hervorgeht. 2021 waren demnach 115 Menschen ums Leben gekommen oder vermisst worden.
Die Zahl der Menschen, die auf dem Land- oder Seeweg nach Griechenland kamen, ist im Vorjahr der Statistik zufolge ebenso deutlich gestiegen. 12.756 Personen setzten 2022 demnach aus der Türkei auf die griechischen Inseln über. Gut 6.000 überquerten aus der Türkei kommend den Grenzfluss Evros nach Griechenland. 2021 waren auf diesen beiden Routen rund 9.200 Migranten in Griechenland angekommen.
Der griechische Grenzschutz hat im vergangenen Jahr entlang des Grenzflusses Evros zur Türkei rund 1.400 mutmaßliche Schleuser festgenommen. Gleichzeitig wurden etwa 260.000 Migranten daran gehindert, diesen Fluss zu überqueren und aus der Türkei nach Griechenland und damit in die EU zu kommen, wie die griechische Regierung Anfang Januar mitteilte.
Zurückgewiesen werden auch Migranten, die mit Booten versuchen aus der Türkei zu den griechischen Inseln überzusetzen. Menschenrechtsorganisationen werfen Athen vor, Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen, illegal zurück in die Türkei zu drängen (Pushbacks). Dies dulde auch die EU, heißt es von ihnen.
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