Politik

Mehr Geld für Pflegeinnovationen

  • Freitag, 2. Juni 2017

Berlin – Das Bundesforschungsministerium stellt bis zum Jahr 2022 20 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld sollen im Rahmen des Clusters „Zukunft der Pflege“ Projekte unterstützt werden, die den Pflegealltag in Deutschland vereinfachen sollen. „Egal ob Tassen, die die Flüssigkeitsaufnahme ueberwachen, oder Sensorsysteme, die erkennen, dass eine Person gestürzt ist und eigenständig Hilfe rufen – unterschiedlichste techni­sche Innovationen werden den Menschen künftig unterstützen und im alltäglichen Leben entlasten“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) heute in Berlin. Intelligente Technik könne so eingesetzt werden, dass wieder mehr Zeit für menschliche Zuwendung bleibe.

Sie betonte, mit dem Pflegecluster wolle die Regierung Forschung und Praxis enger zusammenbringen und dafür sorgen, dass hilfreiche digitale Assistenzsysteme im Alltag erprobt und weiterentwickelt werden. „Wichtig ist mir, dass menschliches Mit­einander und technologische Unterstützung gemeinsam erlebt werden können. Dafür brauchen wir die neuen Pflegepraxiszentren in Deutschland. Das hilft auch, Mobilität zu Hause zu erhalten“, sagte sie.

Als erster Baustein des Pflegeclusters nahm heute ein dem Ministerium zufolge bisher in Deutschland einmaliges Pflegeinnovationszentrum seine Arbeit auf. Es konzentriert seine Aktivitäten auf die praxisnahe Erforschung neuer Technologien gemeinsam mit Pflegediensten, Heimen und Kliniken. Dabei steht das auf die Bedürfnisse von Patienten und Pflegenden ausgerichtete Zusammenspiel von Mensch und Technik im Vordergrund. Koordiniert wird dieses Innovationszentrum durch das Oldenburger Institut für Informatik OFFIS. Beteiligt sind zudem die Universität Oldenburg, die Universität Bremen sowie das Hanse Institut Oldenburg.

Komplettiert wird das Pflegecluster ab 2018 durch vier Pflegepraxiszentren, die in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Niedersachsen angesiedelt sind. Dort sollen innovative Pflegetechnologien in klinischen, stationären und ambu­lan­ten Pflegebereichen renommierter Einrichtungen eingesetzt und auf ihre Wirksam­keit im Pflegealltag untersucht werden. Die Praxiszentren sollen dabei eng mit for­schenden Industriepartnern sowie Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegebranche zusammenarbeiten.

Sowohl das Pflegeinnovationszentrum als auch die Pflegepraxiszentren sollen zukünf­tig auch als Lernorte für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheits- und Krankenpflegekräften beziehungsweise Altenpflegern dienen.

EB

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