Vermischtes

Mehr Hilfen für Opfer von Terroranschlägen notwendig

  • Freitag, 11. März 2022

Berlin – Der neue Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), hat anlässlich des natio­nalen Gedenktags für die Opfer von Terrorismus am 11. März für einen sensibleren Umgang mit Opfern von Terroranschlägen geworben.

„Wir müssen anerkennen, dass Terroranschläge sich nicht gegen die Opfer persönlich richten, sondern gegen die Art, wie wir leben, gegen unsere freiheitliche Gesellschaft als ganze“, sagte Kober der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Das Leiden der Menschen sei keineswegs deren Privatsache, sondern Sache aller: „Der Gedenktag soll die Botschaft aussenden, dass dieser Staat den Opfern zur Seite steht, weil sie stellvertretend für unseren Staat zu Opfern gemacht wurden.“

Konkret forderte der FDP-Politiker, die psychische Betreuung nach Anschlägen zu verbessern. Das Ziel, Traumaambulanzen auszubauen, sei zwar gesetzlich vereinbart, „aber das muss auch in die Praxis umge­setzt werden“.

Kober forderte mehr geeignete therapeutische Angebote, um Terroropfer auch langfristig psychisch un­terstützen zu können. Hier bräuchte es mehr Angebote in der Fläche.

Zudem sei es wichtig, dass Behörden wie Versorgungsämter oder Polizei besser für den sensiblen Um­gang mit Betroffenen geschult würden: „Die sachliche Nüchternheit des Rechts trifft nach Anschlägen auf Menschen, die emotional hoch belastet und traumatisiert sind – da kommt es ganz schnell zu Missverständnissen und Verletzungen der Vertrauensbasis.“

Kober setzt sich auch für ein besseres Fallmanagement bei der finanziellen Versorgung von Opfern und deren Angehörigen ein.

Der 11. März ist in diesem Jahr erstmals Gedenktag für die Opfer von Terrorismus. Es ist ein europa­weiter Tag, der an die islamistischen Anschläge auf Züge in der spanischen Hauptstadt Madrid am 11. März 2004 erinnert. „An diesem Tag ist uns allen bewusst geworden, dass der Terror in Europa angekommen ist“, sagte Kober der NOZ.

afp

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