Mehr Krätzefälle in Schleswig-Holstein
Kiel – Ärzte in Schleswig-Holstein müssen zunehmend Fälle von Krätze behandeln. Wie die Barmer berichtete, ist die Zahl der Betroffenen innerhalb von zwei Jahren um zwei Drittel gestiegen.
Nach den jüngsten Zahlen habe es 2016 rund 7.800 Erkrankte gegeben, sagte Barmer-Sprecher Wolfgang Klink heute. Die Zahl der Verordnungen sei bei der entsprechenden Salbe binnen eines Jahres um 70 Prozent gestiegen, bei den Tabletten um mehr als das Vierfache.
„Betroffene müssen sich nicht schämen, denn eine Ansteckung mit Krätze kann jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit fehlender Hygiene zu tun“, kommentierte die Dermatologin Utta Petzold. Die Krätze könne zunächst durchaus übersehen werden.
Sie betonte, besonders leicht könne sich die Krätzmilbe in Kindergärten verbreiten, wegen des engen Körperkontakts zwischen Kindern. „Wenn die Eltern mit ihrem Nachwuchs bei ersten Beschwerden den Arzt aufsuchen, sind betroffene Kinder aber schon ansteckend und die Familien wissen noch nichts von der Infektion“, so Petzold.
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