Krätze: Bonner Krankenhaus schließt Station
Bonn/Köln – Im Rheinland treten zurzeit vermehrt Fälle der Krätze auf. Das Johanniter Krankenhaus in Bonn schloss heute eine ganze Abteilung, da mehrere Patienten und Mitarbeiter über Pusteln und Bläschen auf der Haut sowie starken Juckreiz klagten.
Die Schließung der Station 1A sei jedoch nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Krankenhausdirektor Marc Heiderhoff laut einer Mitteilung. Gefahr für Besucher und Patienten anderer Abteilungen bestehe nicht. Die betroffene Station werde nun in einem mehrstufigen Verfahren gereinigt und desinfiziert. Die erkrankten Patienten würden auf einer Isoliertstation behandelt.
Auch in Köln wurden mehr Fälle von Krätze verzeichnet. Laut Gesundheitsamt sind in diesem Jahr bereits 128 Fälle gemeldet worden – deutlich mehr als 2016: Im vergangenen Jahr waren es insgesamt nur 113 Fälle der ansteckenden Hautkrankheit. Das Gesundheitsamt warnte jedoch davor, von einer Welle zu sprechen. Meldepflichtig seien nur Erkrankungen in Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Flüchtlings- oder Seniorenheimen.
Die Krätze wird durch die weit verbreitete Krätzmilbe verursacht. Sie ist von Mensch zu Mensch durch Hautkontakt übertragbar. Anstecken kann man sich auch über Kleidung oder beispielsweise Polstermöbel.
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