Mehr Menschen fürchten sich vor Alzheimer

Hamburg – Krebs bleibt die Krankheit, vor der die Deutschen am meisten Angst haben. Allerdings fürchtet sich mittlerweile jeder Zweite vor Alzheimer und Demenz, wie eine heute in Hamburg veröffentlichte Forsa-Umfrage für die DAK-Gesundheit ergab. Bei älteren Menschen ist die Sorge vor dieser Erkrankung besonders ausgeprägt und fast so groß wie vor Krebs.
Aktuell wurden bundesweit rund 3.500 Männer und Frauen befragt. Demnach haben 68 Prozent der Befragten am meisten Furcht vor einem bösartigen Tumor. Jeder Zweite hat Angst vor Alzheimer und Demenz – ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 45 Prozent fürchten sich davor, einen Schlaganfall zu erleiden. Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) hat Angst vor einem Herzinfarkt.
Die Angst vor einer Tumorerkrankung ist bei jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren mit 73 Prozent am größten und geht bei den über 60-Jährigen auf 61 Prozent zurück. Bei Demenz und Alzheimer ist das Ergebnis umgekehrt: Hier wächst die Sorge von 42 Prozent bei den jüngeren auf 58 Prozent bei den älteren Befragten deutlich. Demenz macht den Befragten besonders Angst, weil die Erkrankung jeden treffen kann und weil die Betroffenen dann auf die Pflege anderer angewiesen sind. Diese Gründe nannten 73 beziehungsweise 76 Prozent.
Die Umfrage zeigt große Geschlechterunterschiede: So fürchten sich Frauen insgesamt mehr vor Krankheiten als Männer. „Frauen haben meist eine größere Aufmerksamkeit für ihren Körper“, erläuterte DAK-Ärztin Susanne Bleich. „Dieses Körpergefühl wirkt sich aber auch positiv bei der Gesundheitsvorsorge aus.“ Laut Umfrage gehen 68 Prozent der Frauen zur Krebsfrüherkennung. Bei den Männern sind es nur 45 Prozent.
Um Krankheiten vorzubeugen, treiben 80 Prozent der Befragten regelmäßig Sport, 71 Prozent achten auf richtige Ernährung. Ebenso viele trinken nur wenig Alkohol, um gesund zu bleiben. 65 Prozent lesen und suchen geistige Herausforderungen. 71 Prozent rauchen nicht. Das ist der höchste Nichtraucher-Wert seit 2010.
Insgesamt schätzen 89 Prozent der Deutschen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut beziehungsweise sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer und Regionen bewerten die Menschen in Norddeutschland und Bayern mit 95 und 91 Prozent ihren Gesundheitszustand als besonders gut.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: