Jeder zweite Deutsche fürchtet Pflegebedürftigkeit

Wiesbaden – Jeder zweite Deutsche hat große Angst davor, im Alter pflegebedürftig zu werden. Bei Frauen sei diese Furcht deutlich ausgeprägter als bei Männern, teilte die R+V-Versicherung heute unter Berufung auf die Ergebnisse einer Umfrage mit.
Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren Ängsten. Dabei sei die Angst vor Pflegebedürftigkeit ein „Dauerbrenner“. Sie sei in den vergangenen 26 Jahren nahezu konstant von rund 50 Prozent der Befragten genannt worden. „Diese Befürchtung hat einen sehr realen Hintergrund angesichts der rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland – Tendenz steigend“, sagte Brigitte Römstedt, Leiterin des R+V-Infocenters.
Während der Umfrage zufolge 48 Prozent der Männer große Angst vor Pflegebedürftigkeit haben, sind es bei den Frauen 57 Prozent. „Pflege ist weiblich“, sagte Römstedt zur Begründung. „Zum einen sind zwei Drittel der Pflegebedürftigen Frauen. Zum anderen kümmern sie sich in den meisten Fällen um die häusliche Pflege von Angehörigen.“
Die Befragung zeige zudem, dass die Angst vor der eigenen Pflegebedürftigkeit mit wachsendem Alter stetig steige. Teenager bis 19 Jahren seien „noch recht entspannt“. Von ihnen gaben nur 23 Prozent solche Ängste an. Ab 20 Jahren hätten schon 40 Prozent große Angst, im Alter pflegebedürftig zu werden; ab 40 Jahren seien es 57 Prozent. In der Altersgruppe ab 60 Jahren fürchten sich der Umfrage zufolge fast zwei Drittel (64 Prozent) davor, zum Pflegefall zu werden.
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