Ärzteschaft

Mehr Schönheits­behandlungen in der Krise

  • Freitag, 20. Mai 2022
/focusandblur, stock.adobe.com
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Berlin – Auch in Krisenzeiten sehen viele Schönheitschirurgen eine steigende Nachfrage nach größeren und kleineren Eingriffen. Für das vergangene Jahr sei im Vergleich zu 2020 ein Zuwachs an ästhetischen Behand­lungen um rund 15 Prozent zu verzeichnen, geht aus einer Umfrage der Vereinigung der Deutschen Ästhe­tisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) hervor.

Die Patientinnen und Patienten äußerten häufig den Wunsch, wieder so auszusehen wie vor Corona, sagte Fachgesellschaftspräsident Steffen Handstein. Zu den Kundenwünschen zählten etwa eine ebenmäßige und harmonische Körper­silhouette oder eine frische, wache Ausstrahlung, zum Beispiel durch das Glätten kleiner Fältchen um Mund und Augen.

Am häufigsten waren laut der Statistik Botox- vor Hyaluronbehandlungen und Fettabsaugungen. An der Reihenfolge hat sich im Vergleich zu 2020 nichts geändert. Ebenso wenig am Geschlecht der Klientel: Meist sind es Frauen, die ihr Aussehen verändern lassen wollen.

Nach VDÄPC-Angaben handelt es sich um die „größte deutsche Ärztebefragung auf dem Gebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie“. Berücksichtigt wurden Opera­tionen und Eingriffe von rund 100 Mitgliedern der Vereini­gung in Praxen und Kliniken. Ein zentrales deutsches Register für Schönheits-OPs und weitere Eingriffe gibt es nicht.

Bei den insgesamt verzeichneten rund 94.000 Eingriffen (2019/vor Corona: rund 83.000) handelt es sich mehr­heitlich um minimalinvasive Behandlungen. Die Zahl der Schönheitsoperationen im Jahr 2021 wird mit knapp 39.000 angegeben. Besonders auffallend sei die Zunahme von Fettabsaugungen um rund ein Drittel, hieß es.

Die Internationale Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (ISAPS) schätzte die jährliche Gesamtzahl an OPs und Behandlungen in Deutschland nach jüngsten verfügbaren Zahlen von 2020 auf mehr als 1,1 Millionen.

Weltweit wurden laut ISAPS verschiedene Effekte durch die Pandemie verzeichnet: einerseits viele zeitweise geschlossene Praxen, andererseits eine größere Nach­frage.

Diese wurde unter anderem damit begründet, dass Menschen in Home-Office-Zeiten flexibler sind, sich ungestörter vom Eingriff erholen können und durch die Bedeutung von Videokonferenzen eher Veränderungen im Gesicht wünschen.

dpa

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