Mehr schwere psychische Erkrankungen bei älteren Beschäftigten

Potsdam – Die Zahl von schweren psychischen Erkrankungen hat nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung bei älteren Beschäftigten deutlich zugenommen. Das berichtete die Deutsche Rentenversicherung heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Barmer.
In der Altersgruppe der Über-60-Jährigen sei die Zahl der durchgeführten Rehabilitationsmaßnahmen wegen psychischer Erkrankungen um knapp 160 Prozent von 270 im Jahr 2014 auf rund 700 im Jahr 2022 gestiegen, hieß es. In dieser Altersgruppe sei zudem im selben Zeitraum die Zahl der Erwerbsminderungsrenten von 112 im Jahr 2014 auf 340 im vergangenen Jahr gestiegen.
Nach Angaben der Barmer ist bei ihren Versicherten auch der Anteil der Krankschreibungen wegen psychischer Leiden deutlich gestiegen. Während im Jahr 2014 noch 7,6 Prozent der Beschäftigten wegen eines psychischen Leidens krankgeschrieben worden seien, habe sich der Anteil im Jahr 2021 auf 9,1 Prozent erhöht.
Besonders gravierend seien die Folgen depressiver Erkrankungen: Dabei habe die durchschnittliche Fehlzeit im vergangenen Jahr 92 Tage betragen. Die Barmer hat nach eigenen Angaben in Brandenburg bei den Versicherten einen Anteil von 17 Prozent.
Die hohe Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen seien ein Alarmzeichen und eine steigende Belastung für die Unternehmen, sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Gabriela Leyh. „Die Unternehmen können ihren Teil zur Vermeidung psychischer Belastungen beitragen, indem sie die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Gefährdungsanalysen am Arbeitsplatz regelmäßig durchführen.“
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