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Neuer Leitfaden der Weltgesundheits­organisation zur psychischen Gesundheit

  • Mittwoch, 22. November 2023
/Siam, stock.adobe.com
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die dritte Auflage ihre Leitfadens für ein Aktionspro­gramm zu psychischer Gesundheit vorgestellt (Mental Health Gap Action Programme, mhGAP). Er enthält aktualisierte Empfehlungen für die Behandlung und Versorgung von psychischen, neurologischen und substanzbezogenen Störungen.

Der Leitfaden richtet sich an Ärztinnen und Ärzte und andere Gesundheitsfachkräfte, die in der primären Gesundheitsversorgung arbeiten sowie an Gesundheitsplaner und -manager.

„Seit 15 Jahren spielt mhGAP eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Zugangs zu evidenzbasierten psychologischen Interventionen und Medikamenten für die Behandlung und Pflege von Menschen mit psy­chischen, neurologischen und substanzbezogenen Störungen“, sagte Dévora Kestel, WHO-Direktorin für psy­chische Gesundheit und Substanzgebrauch.

Psychische, neurologische und substanzbezogenen Störungen trügen in allen Regionen der Welt wesentlich zur Morbidität und vorzeitigen Mortalität bei. „Dennoch haben schätzungsweise über 75 Prozent der Betroffe­nen keinen Zugang zu der Behandlung oder Pflege, die sie benötigen“, hieß es aus der WHO.

Der neue Leitfaden enthält 30 aktualisierte und 18 neue Empfehlungen sowie 90 bereits bestehende Empfeh­lungen. Neu ist zum Beispiel ein Modul zu Angstzuständen, das der steigenden Zahl von Menschen mit Angst­störungen Rechnung trägt, die zu den weltweit häufigsten psychischen Störungen gehören.

Der Leitfaden enthält auch neue Empfehlungen zu psychosozialen Interventionen für pflegende Angehörige von Personen mit Psychose oder bipolarer Störung sowie neue Empfehlungen zu psychosozialen Interventio­nen bei Psychose, Alkoholabhängigkeit, Substanzkonsum, Demenz sowie bei Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Entwicklungsstörungen.

Die WHO hat außerdem unter anderem Empfehlungen für nicht pharmakologische Interventionen bei De­menz aktualisiert. Sie umfassen nun auch körperliche Bewegung, kognitive Verhaltenstherapie, kognitive Stimulationstherapie und kognitives Training.

Die 2010 erstmals veröffentlichte und 2015 zuletzt aktualisierte sogenannte mhGAP-Leitlinie wird laut der WHO inzwischen in mehr als 100 Ländern eingesetzt und ist in über 20 Sprachen verfügbar.

hil

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