Mehr Schwerpunktpraxen für Coronatests in Niedersachsen

Hannover – Angesichts massiv steigender Infektionszahlen mit SARS-CoV-2 hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) die Zahl der Schwerpunktpraxen für die Tests deutlich ausgeweitet.
Mittlerweile seien landesweit knapp 400 Praxen eingerichtet, die sich in Extraräumen schwerpunktmäßig um die Abstriche kümmern, sagte ein KVN-Sprecher heute. Vor einer Woche waren es noch rund 230.
Nach Einschätzung des stellvertretenden Landesvorsitzenden des Hausärzteverbandes, Jens Wagenknecht, sind vor allem niedergelassene Ärzte in besonders betroffenen Landkreisen dennoch teils am Limit.
Denn die Infektpraxen seien teils weit entfernt, so dass Mediziner, die selbst keine Abstriche machen, ihre Patienten zu Ärzten in der Nähe schickten, erklärte Wagenknecht. Die größte Belastung bringe aber der bürokratische Aufwand rund um die Tests, zusammen mit Fragen der Abrechnung.
Nach Angaben des Sprechers der Kassenärztlichen Vereinigung hat die Zahl der Tests zugenommen, es sei aber „leistbar“. Ein Problem sei eher der Wunsch vieler Menschen, auch ohne Symptome getestet zu werden.
Neue Testzentren wie im Frühjahr seien nicht geplant, diese seien seinerzeit sinnvoll gewesen, als es nicht genug Schutzkleidung für Ärzte gegeben habe. Sollte politisch entschieden werden, Testzentren einzurichten, sei man dazu aber in der Lage.
Menschen mit Symptomen sollen sich an ihre Hausarztpraxis wenden und gegebenenfalls einen Termin vereinbaren. Falls die Praxis den Abstrich nicht machen könne, sollen sie an eine Schwerpunktpraxis für Verdachtsfälle überwiesen werden.
Zu Beginn der Pandemie wurden in allen 37 Landkreisen und 8 kreisfreien Städten Niedersachsens Abstrichzentren eingerichtet, die Ende Juli wieder geschlossen wurden. Das Testzentrum am Flughafen Langenhagen soll früheren Angaben zufolge bis zum 8. November geöffnet bleiben.
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