Mehrere Hunderttausend COVID-Reha-Fälle in den nächsten Monaten erwartet

Berlin – Mit einem Ansturm auf die Rehaplätze in Deutschland wegen der Coronapandemie rechnet die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED). Die Fachgesellschaft bezieht sich dabei auf die jüngst erschienene S1-Leitlinie Post COVID/Long COVID, die unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin entstanden ist.
Sie gibt Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung und geht auch auf das Thema Rehabilitation ein.
„Eine teilstationäre (ganztägig ambulante) oder stationäre medizinische Rehabilitation sollte immer dann verordnet werden, wenn nach COVID-19 krankheitsbedingt nicht nur vorübergehende Beeinträchtigungen der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft bestehen oder drohen, die der multimodalen ärztlichen und therapeutischen Behandlung bedürfen, wenn also ambulante Heilmittel für die Behandlung nicht ausreichen“, heißt es in der Leitlinie.
Bis zu 15 Prozent der Coronaerkrankten weisen laut Leitlinie eines oder mehrere Post-COVID-/Long-COVID-Symptome auf. „Im Hinblick auf die circa vier Millionen Erkrankten in Deutschland seit Februar 2020 bedeutet das eine Zahl von bis zu 600.000 Patienten“, rechnet die DEGEMED vor.
„Die S1-Leitlinie macht deutlich: Nach der Akutversorgung kommt es bei der Bewältigung der Pandemiefolgen entscheidend auf die medizinische Reha an“, sagte Christof Lawall, Geschäftsführer der DEGEMED.
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