Menschenrechtler beklagen Folter an psychisch Kranken in Nigeria
Abuja – Menschenrechtler prangern den Umgang mit psychisch kranken Menschen in Nigeria an. Tausende von ihnen würden missbraucht, gefoltert und in Ketten gefangen gehalten, heißt es in einer heute veröffentlichten Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Das geschehe sowohl in staatlichen Krankenhäusern, Zentren von traditionellen Heilern sowie christlichen und muslimischen Einrichtungen, hieß es.
In den vergangenen Wochen waren in Nigeria solche Einrichtungen mehrfach von der Polizei entdeckt worden. Sie waren meist als Koranschulen getarnt. Präsident Muhammadu Buhari sagte daraufhin, seine Regierung werde diese Einrichtungen nicht tolerieren.
Nach HRW-Angaben erhielten die meisten psychisch Kranken keine medizinische Hilfe oder Unterstützung in ihrem Umfeld. Viele seien stigmatisiert. Wegen der Vorstellung, dass die Krankheiten durch „böse Geister“ hervorgerufen werden, suchten Verwandte oft bei religiösen oder traditionellen Heilern nach Hilfe.
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