Merkel will Chancen bei der Digitalisierung in der Medizin nutzen

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Digitalisierung in der Medizin und im Gesundheitswesen voranzutreiben. Es gelte, Rückstände aufzuholen, sagte sie am Wochenende in ihrem Video-Podcast. Sie plädiere dafür, in der Gesundheitsforschung Verfahren zu beschleunigen und die elektronische Gesundheitsakte einzuführen.
Expertenwissen schnell verfügbar
Die Vorstellung von einem Chirurgen, der mit einer Datenbrille ausgestattet sei und robotisch assistierte Instrumente bediene, sei neu, aber auch endoskopische Operationen seien zunächst eine Neuheit gewesen, so Merkel. Viele Krankenhäuser könnten nicht auf alles spezialisiert sein. Deshalb sei es gut, wenn man durch die Vernetzung auf weit entferntes Expertenwissen zurückgreifen könne.
Robotische Operationen verglich Merkel mit dem autonomen Fahren. Auch bei der Operationstechnik müsse der Maßstab sein, wo die geringsten Fehler passierten und die Unsicherheiten am geringsten seien. „Und wenn das so ist", sagte die Kanzlerin, „dann muss man das anwenden".
Das Ziel in der Gesundheitsforschung, bei der die Hightech-Strategie ein Schwerpunkt sei, müsse auch sein, Rückstände aufzuholen. Bei der Ausschreibung von Forschungsprojekten müsse man mit dem Forschungsministerium darüber sprechen, was Forscher behindert. „Da werden sich Wege finden", sagt die Bundeskanzlerin.
Überzeugungsarbeit bei der elektronischen Gesundheitsakte notwendig
Mit Blick auf die elektronische Gesundheitsakte hält Merkel Überzeugungsarbeit für notwendig. Hier gebe es noch „innere Vorbehalte". Deshalb sei es wichtig, alle Datenschutzfragen gut zu klären. Und dann müsse man den Menschen immer wieder sagen, welche Vorteile die elektronische Gesundheitsakte habe: Dass man genau überprüfen könne, wer sie benutzt habe, und dass man „datensparsam" leben könne, weil alles, was schon einmal erhoben sei, nicht erneut erhoben werden müsse.
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