Merkel will offenbar Obergrenze für Neuinfektionen bei Lockerungen

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich bei weiteren Lockerungen der Beschränkungen in der Coronakrise offenbar für eine Obergrenze bei Neuinfektionen einsetzen, ab der wieder zu den bisherigen harten Maßnahmen zurückgekehrt werden soll. Das berichtet die Bild heute.
Das Bundeskanzleramt wolle die anstehenden Lockerungsbeschlüsse mit einem Vorbehalt verbinden: Sollte eine Obergrenze von Neuinfektionen überschritten werden, müssen die Öffnungen regional zurückgenommen werden, berichtete die Zeitung.
Bei einer Telefonschalte habe Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) mit den Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer die nächste Runde der Lockerungen besprochen.
Laut Bild forderte Braun, wenn ein Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner zu verzeichnen habe, die nicht an einem Ort wie einem Altenheim aufträten, müsse der Landkreis zu den Beschränkungen zurückkehren, die am 20. April in Kraft waren.
Das würde bedeuten, dass alles, was nach dem 20. April wieder eröffnet habe wie Schulen, Friseursalons, Teile des Einzelhandels und andere Einrichtungen wieder schließen müsste, so die Zeitung. Ebenso würden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wieder in Kraft treten.
Merkel hatte bereits am 20. April gesagt, sollte es erneut zu einem „exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen“ kommen, wäre eine Rückkehr zu den harten Maßnahmen „unvermeidlich“. Morgen will Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder erneut das weitere Vorgehen in der Coronakrise erörtern.
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