Millionen Äthiopier leiden Hunger

Addis Abeba – Rund 22 Millionen Menschen in Äthiopien haben nach Angaben der Welthungerhilfe zu wenig zu essen. „Die humanitäre Lage in Äthiopien war noch nie so kritisch, seitdem die Welthungerhilfe vor 50 Jahren ihre Arbeit am Horn von Afrika aufgenommen hat“, sagte Abaynah Demeke vom Landesbüro der Welthungerhilfe in Äthiopien gestern.
Die aktuelle humanitäre Krise habe demnach mehrere Ursachen: Naturkatastrophen wie Heuschreckenplagen, Dürren und Überflutungen aber auch Gesundheitskrisen wie die Coronapandemie und Choleraausbrüche hätten das ganze Land geschwächt.
Hinzu kämen die vielen ethnischen Konflikte, allen voran der erst kürzlich beendete Bürgerkrieg in der Region Tigray. Im November hatte die Zentralregierung nach zweijährigem Konflikt ein Friedensabkommen mit den Tigray-Rebellen geschlossen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen in Deutschland sind trotz der Waffenruhe mehr als zwölf Millionen Menschen im Norden des Landes auf Ernährungshilfe angewiesen.
„Der wirtschaftliche Ausblick ist düster und die Klimakrise ist zur neuen Konstante geworden“, sagte der Leiter des UN-Welternährungsprogramms in Deutschland, Martin Frick, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Man hoffe, dass Deutschland das große Engagement für die Menschen in der Region auch 2023 fortsetze.
Heute reist Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gemeinsam mit ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna nach Äthiopien, um sich unter anderem ein Bild der humanitären Lage in dem Land am Horn von Afrika mit rund 120 Millionen Einwohnern zu machen. Äthiopien ist nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas.
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