MMR-Vakzine: Dritte Dosis schützt Studenten in Mumps-Epidemie

Atlanta – Die Schutzwirkung der MMR-Vakzine gegen Mumps lässt offenbar schneller nach als bisher angenommen. Dies zeigt die Auswertung eines Ausbruchs an einer US-Universität im New England Journal of Medicine (2017; 377: 947-956). Eine dritte MMR-Impfung half vermutlich, den Ausbruch zu stoppen.
An der University of Iowa können sich nur Studierende einschreiben, die beide MMR-Impfungen nachweisen können. Dennoch kam es im August 2015 zu einem Ausbruch von Mumps-Erkrankungen. Bis Mai 2016 erkrankten 259 der 20.496 Studierenden. Die Universität bot allen (nicht erkrankten) Studenten im November eine dritte Impfdosis an. Etwa jeder vierte Student ließ damals seinen Impfschutz auffrischen.
Wie eine Analyse von Cristina Cardemil von den Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta zeigt, hat die dritte Dosis Wirkung gezeigt. Die Erkrankungsrate an Mumps wurde von 14,5 auf 6,7 pro 1.000 Studenten gesenkt.
Cardemil kann auch nachweisen, dass die Immunität gegen Mumps nach der zweiten MMR-Impfung mit der Zeit nachlässt. Unter den Studierenden, die die zweite Dosis weniger als zwei Jahre vor dem Ausbruch erhalten hatten, betrug die Erkrankungsrate nur 1,6/1.000. Sie stieg auf 11,3/1.000 bei Studenten, die die zweite MMR vor 13 bis 15 Jahren erhalten hatten und auf 17,6/1.000 bei Studenten, deren Impfung 16 bis 23 Jahre zurücklag.
Bei Studierenden, die in den ersten 28 Tagen nach der Impfung nicht an Mumps erkrankt waren, wurde ein guter Impfschutz erzielt. Cardemil ermittelte eine adjustierte Hazard Ratio von 0,22, die mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 0,12 bis 0,39 hoch signifikant war. Mit anderen Worten, die Impfauffrischung hatte die Erkrankungsrate um 78,1 Prozent gesenkt.
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