Ärzteschaft

Modellprojekt belegt Nutzen von Physician Assistants in der ambulanten Versorgung

  • Montag, 24. März 2025
/lenetsnikolai, stock.adobe.com
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Münster/Berlin – Physician Assistants (PA) können ein wesentlicher Stützpfeiler der ambulanten Versorgung sein – stimmen die Rahmenbedingungen, dann entlasten sie Ärztinnen und Ärzte, sind im Praxisteam und bei Patienten akzeptiert und sichern die Versorgungsqualität. Das zeigen die Ergebnisse eines Modellprojektes, das die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe vor zwei Jahren gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik Rheine und der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants (DGPA) auf den Weg gebracht hat. Das Zentralinstitut (Zi) für die kassenärztliche Versorgung hat jetzt den Abschlussbericht des Modellprojekts vorgelegt.

„Im Schnitt haben die PAs rund 30 Prozent der Patientenkontakte übernommen. Dadurch konnten Terminwartezeiten teilweise erheblich verringert werden. Die Akzeptanz bei den Patienten ist hoch, solange sie wissen, dass am Ende ärztliche Kompetenz dahintersteckt“, sagte Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV.

Die Rückmeldungen aus der Ärzteschaft sind ebenfalls positiv: „Durch die Delegation spezifischer Tätigkeiten an die PAs sehen Ärztinnen und Ärzte sich zeitlich entlastet und die Versorgungsqualität in den Praxen durch die Zusammenarbeit insgesamt verbessert“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Schrage betonte, dass mittlerweile bei den zentralen Akteuren im Gesundheitswesen Einigkeit darüber herrsche, dass das Modell der Teampraxis mit ärztlichen Assistenzberufen alternativlos sei. „Denn die Praxen sind voll, wir müssen die Arbeit dringend auf mehrere Schultern verteilen“, sagte er. Allerdings müsse höher qualifiziertes Personal auch angemessen bezahlt werden. „Als KV fordern wir eine neue Vergütungssystematik: Entscheidend muss der Praxis-Patienten-Kontakt sein. Zudem wünschen wir uns einen Zuschlag für Teampraxen, um diese nachhaltig zu stärken“, so der KV-Vize.

Das Modellprojekt hat neben dem Bedarf an neuen Finanzierungsregelungen aber auch weitere Baustellen identifiziert: „Die PAs forderten, dass der Studiengang die Tätigkeitsfelder in den Praxen stärker berücksichtigen müsse. Den Patientinnen und Patienten ist es wichtig, dass die Mitarbeit der PAs von den Praxisinhabern erklärt und eingeordnet wird“, berichtete Stillfried.

hil

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