Ärzteschaft

Modellprojekt: Erhebliche Entlastung der Zentralen Notaufnahme erreicht

  • Montag, 16. Dezember 2024
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Mainz – Seit März 2019 betreibt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mainz die Allgemeinmedizinische Praxis am Campus (APC). Das Modellprojekt wurde ins Leben gerufen, um mithilfe einer strukturierten Ersteinschätzung der Patientinnen und Patienten die Zentrale Notaufnahme der Universitätsmedizin Mainz zu entlasten. Dieses Ziel wurde erreicht – das Projekt endet allerdings zum Jahresende.

„Dank der strukturierten Ersteinschätzung und der gezielten Patientensteuerung in der APC konnten wir eine deutliche Entlastung der Notaufnahme erreichen“, erklärte Andreas Bartels, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV RLP. Nach einer Ersteinschätzung seien rund 70 Prozent der Patienten in der APC ambulant weiterbehandelt worden.

Auch André Michel, Leiter Geschäftsbereich Medizin der Universitätsmedizin Mainz, bewertete die Ergebnisse positiv. „Die APC hat viel Positives bewirkt, gerade in Bezug auf unsere Zentrale Notaufnahme. Eine Patientensteuerung dieser Art ist absolut sinnvoll. Die konstruktive Zusammenarbeit der Kassenärztlichen Vereinigung mit der Universitätsmedizin Mainz hat gezeigt, dass es möglich ist, Notfallversorgung über Sektorengrenzen hinweg erfolgreich zu organisieren.“

Angesichts der anstehenden Reform der Notfallstrukturen betrachte die Universitätsmedizin das nun abgeschlossene Modellprojekt als Wegbereiter für die neuen integrierten Notfallzentren, so Michel.

Trotz des Erfolgs bleibe mit der Finanzierung ein zentrales Problem bestehen, warnte Bartels. „Wir mussten die APC defizitär betreiben.“

„Damit dieses Modell bundesweit etabliert werden kann – wie von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit der Notfallreform vorgeschlagen –, muss eine angemessene Vergütung durch die Krankenkassen gewährleistet werden. In der jetzigen Form ist eine langfristige Finanzierung nicht möglich“, stellte der KV-Vize klar.

aha

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