Politik

Modellprojekt für elektronischen Medikationsplan erfolgreich

  • Freitag, 3. Februar 2017
Uploaded: 16.09.2016 16:55:26 by maybaum
/dpa

Mainz – Patienten, die mindestens drei Medikamente dauerhaft einneh­men, haben seit Oktober 2015 einen Anspruch auf einen Medikationsplan, der neben Wirkstoff und Do­sierung auch den Einnahmegrund aufführt. Die Patienten erhalten diesen zu­nächst auf Pa­pier, ab 2018 soll es einen elektronischen Medikamentenplan geben. Dass dieses Vor­haben in der Praxis funktioniert, konnte nun ein Modellprojekt in Rhein­land-Pfalz zei­gen.

Sowohl Patienten als auch Ärzte und Apotheker hätten Praxistauglichkeit, Akzeptanz und Nutzen des Plans bestätigt, erklärte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sa­bi­ne Bätzing-Lichtenthäler (SPD) heute in Mainz. Ziel des Projektes war es, uner­wünschte Wirkungen, Doppelverordnungen oder Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu vermei­den. Während des knapp zweijährigen Projekts erhielten rund 600 Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden, einen Plan ausgedruckt.

Darauf waren Form, Dosierung, Stück, Hinweise und Wirkung der Medikamente notiert. Bei Krankenhausärzten, Haus- und Fachärzten sowie in der Klinik- und der „Stammapo­theke“ des Patienten wurde der Plan elektronisch hinterlegt. Änderte sich die Dosierung, erhielt der Patient eine neue Aufstellung und eine Beratung. Nach Angaben des Ge­sund­heitsministeriums wurden insgesamt knapp 2.200 derartige Übersichten mit rund 23.500 dokumentierten Arzneimitteln erstellt.

Bei dem Projekt arbeiteten das Gesundheitsministerium, die Universitätsmedizin Mainz, die Techniker Krankenkasse und die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz zu­sam­men. Rheinland-Pfalz will die Ergebnisse aus dem Testlauf ein­bringen.

Die Kassenärzt­li­che Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz war über das Modellprojekt infor­miert, aber nicht unmittelbar als aktiver Projektpartner eingebunden. Man begrüße das Vorhaben jedoch und habe Unterstützung signalisiert, sagte ein KV-Sprecher auf Nach­frage des Deutschen Ärzteblattes. Die KV habe Ärzten bei Rückfragen zum Projekt zur Verfü­gung gestanden.

dpa

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