Montgomery will impfkritische Mediziner aus Patientenversorgung nehmen
Berlin – In der Debatte um eine Impfpflicht gegen Masern will Bundesärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery gegen Ärzte vorgehen, die Eltern von diesen Impfungen abraten.
„Man muss mit ihnen reden, und wenn sie sich nicht überzeugen lassen, muss man diese Kollegen soweit bringen, dass sie in einem anderen Bereich tätig werden, etwa im Labor oder als Gutachter“, sagte Montgomery dem Focus. Die ärztliche Zulassung könne die Bundesärztekammer impfkritischen Ärzten zwar nicht entziehen. Aber „ein Arzt hat nicht das Recht, Unsinn zu vertreten“, sagte er.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will zum März kommenden Jahres eine gesetzliche Pflicht zur Masernimpfung in Kitas, Schulen und für bestimmte Berufsgruppen wie Erzieher und medizinisches Personal mit Patientenkontakt einführen. Der Gesetzentwurf sieht Bußgelder gegen Eltern vor, die ihre Schulkinder nicht gegen Masern impfen lassen.
Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums gibt es hierzulande 360.000 nicht geimpfte Kinder in Kitas und Schulen. Darüber hinaus sind schätzungsweise 220.000 Angestellte in diesen Gemeinschaftseinrichtungen sowie in Krankenhäusern und Arztpraxen nicht geimpft.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: