Montgomery zum Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer ernannt

Berlin – Frank Ulrich Montgomery, bisheriger Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), ist von den Abgeordneten des 122. Deutschen Ärztetages per Akklamation zum Ehrenpräsidenten der BÄK und des Deutschen Ärztetages ernannt worden.
Der 67-jährige Radiologe aus Hamburg hatte nach acht Jahren an der Spitze der BÄK nicht mehr für dieses Amt kandidiert. Als Präsident der europäischen Ärztevereinigung (Comité Permanent des Médecins Euro) sowie als Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes wird er sich auf die internationale Gesundheitspolitik konzentrieren.
Zuletzt hatte Montgomery bei der Eröffnung des 122. Deutschen Ärztetags in Münster die Politik von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisiert. Er bemängelte zum Beispiel den „enteignungsgleichen“ Eingriff in die Besitzverhältnisse der Gesellschaft für Telematikanwendungen im Gesundheitswesen (gematik).
Beim Thema Professionalität des Arztberufes klafften die Vorstellungen von Ärzteschaft und Ministerium ebenfalls auseinander. Die Ärzte klagten zu Recht über zu viel Arbeit, zu wenige Kollegen, dauernde zeitliche Überforderung, Burnout und mehr – ein eigener Tagesordnungspunkt beim diesjährigen Deutschen Ärztetag.
Doch statt die Zahl der Ärzte zu erhöhen und schnellstmöglich mehr Medizinstudienplätze zu schaffen, kreiere der Minister neue Gesundheitsberufe oder weite das Tätigkeitsspektrum bestehender Gesundheitsberufe aus. Das untergrabe die Professionalität des Arztberufs, kritisierte Montgomery. „Patienten haben in einem hochentwickelten Gesundheitswesen vor allem ein Anrecht auf gut ausgebildete und hochqualifizierte Ärztinnen und Ärzte“, so der BÄK-Präsident.
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