Gratulationen und Wünsche nach der Wahl des Bundesärztekammerpräsidenten

Münster – Wenige Minuten nach der Wahl des Allgemeinmediziners Klaus Reinhardt zum neuen Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK) beim 122. Deutschen Ärztetag in Münster hat es erste Glückwünsche, aber auch Forderungen an seine Arbeit und die des neuen Vorstandes der BÄK gegeben.
„Wir gratulieren Klaus Reinhardt sehr herzlich zu seiner Wahl zum Präsidenten der Bundesärztekammer und wünschen ihm alles Gute sowie viel Erfolg für die neuen Aufgaben“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes (DHÄV), Ulrich Weigeldt. Er begrüße es sehr, dass nach vielen Jahren ein niedergelassener und hausärztlicher Kollege gewählt worden sei. Die „integrative Rolle des Hausarztberufs spiegelt sich damit nun auch in einer zentralen Körperschaft der ärztlichen Selbstverwaltung wider“, sagte Weigeldt.
Er bezeichnete es als eine gute Voraussetzung, um den Fokus in Zukunft „noch stärker auch auf die Versorgung“ der Patienten und auf die Belange von Hausärzten legen zu können. „Denn Hausärzte stehen nun einmal im Zentrum der Versorgung – schön, dass sich das durch das Besetzen einer Schlüsselposition des Gesundheitswesens nun auch auf berufspolitischer Ebene zeigt“, sagte der DHÄV-Chef.
Er betonte zugleich, dass es zu begrüßen sei, dass das neue Präsidium der BÄK mit Klaus Reinhardt sowie der klinischen Kollegin Heidrun Gitter und der Fachärztin Ellen Lundershausen als Vizepräsidentinnen zukünftig das breite Spektrum der Ärzteschaft abbilde.
„Erstmals seit 41 Jahren steht mit Klaus Reinhardt ein niedergelassener Arzt und zudem ein Hausarzt an der Spitze der deutschen Ärzteschaft“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund), Dirk Heinrich. Er sprach von einem „historischen Moment“ und einer „großen Chance für einen Neuanfang der Bundesärztekammer“.
Wichtig für eine gute Patientenversorgung sei, dass Ärzte in Klinik und Praxis ihren Beruf frei von fachfremder Einmischung ausführen könnten. Reinhardt sei, gemeinsam mit Gitter und Lundershausen, ein „Garant für den Erhalt der Freiberuflichkeit“. Heinrich bezeichnete Reinhardt als „richtigen Mann zur richtigen Zeit“. Seine Aufgabe werde es sein, die Ärzteschaft zusammenzuführen und die politische Schlagkraft der Bundesärztekammer zu stärken.
„Jetzt ist es wichtig, nicht nur die 17 Landesärztekammern zusammenzubringen, sondern insbesondere die ärztlichen Verbände in einem strukturierten und kontinuierlichen Prozess einzubinden“, mahnte Heinrich an. Dass ihm dies gelingen könne, habe Reinhardt bei der Reform der ärztlichen Gebührenordnung, bei der er alle ärztlichen Fachverbände wirkungsvoll integriert habe, bewiesen.
Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, gratulierte allen Gewählten. Er sieht große Aufgaben auf sie zukommen. „Wir brauchen starke Signale in Richtung Zukunft“, sagte Emami anlässlich der Wahl. Der digitale Wandel verändere das Berufsbild von Ärzten rasant. „Wir brauchen einen Kulturwandel innerhalb der Ärzteschaft, um mögliche Konzepte für die Zukunft entwickeln zu können“, sagte er. In den Gremien der Selbstverwaltung müsse sich die Diversität innerhalb der Ärzteschaft besser abbilden.
Das Bundesministerium für Gesundheit twitterte: „Herzliche Glückwünsche an Dr. Klaus Reinhardt zur Wahl als neuen Präsidenten der Bundesärztekammer. Freuen uns auf die Zusammenarbeit, um gemeinsam die Versorgung der Patienten besser zu machen.“
Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, freut sich auf eine „konstruktive Zusammenarbeit“. Mit Reinhardt stehe ein Facharzt für Allgemeinmedizin an der Spitze, dem der Zusammenhalt der Ärzteschaft und die Stärkung der ärztlichen Selbstverwaltung ein wichtiges Anliegen sei. „Durch seine langjährige praktische Erfahrung als niedergelassener Hausarzt in Bielefeld kennt er die Probleme, die es berufspolitisch anzupacken gilt. Das ist eine gute Voraussetzung“, sagte Gassen.
Er betonte, es sei nur gemeinsam zu schaffen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Ärzte ihren Beruf gerne ausüben und vor staatlicher Gängelung verschont bleiben. Das neue Führungstrio der Bundesärztekammer sei dafür bestens besetzt.
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