Morgen Warnstreiks in kommunalen Krankenhäusern

Berlin/Frankfurt – Der Marburger Bund (MB) hat seine Mitglieder in den kommunalen Krankenhäusern für morgen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die zentrale Streikkundgebung wird in der Altstadt von Frankfurt am Main stattfinden: auf dem Rathausplatz der Mainmetropole (Römerberg). Beginn der Kundgebung ist 13 Uhr. Die Notfallversorgung der Patienten ist laut dem MB sichergestellt.
Der MB fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten.
Die Streikbereitschaft ist laut dem MB sehr hoch: „Wir wissen jetzt schon von über 100 Kliniken in Bayern, die von dem Warnstreik betroffen sein werden“, berichtet etwa der Vorsitzende des MB Bayern, Andreas Botzlar.
Als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnete die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) den Warnstreik. „Der Streikaufruf des MB spiegelt in keiner Weise den tatsächlichen Stand der Verhandlungen wider, er ist völlig überzogen. Wir appellieren an den Tarifpartner, zu den strittigen Punkten eine Übereinkunft am Verhandlungstisch zu suchen“, sagte der VKA-Verhandlungsführer, Wolfgang Heyl.
Der Vorsitzende des MB in Hessen, Christian Schwark, erläuterte, die angespannte Arbeitsbelastung in den kommunalen Häusern habe sich durch die Coronapandemie nochmals verschärft. Bei einer Umfrage unter den hessischen Mitgliedern hätten rund 80 Prozent der Befragten die ärztliche Personalstärke als nicht ausreichend bezeichnet, um eine gute Patientenversorgung zu gewährleisten. 33 Prozent gäben an, den Arbeitsbereich Krankenhaus verlassen zu wollen.
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