Motivationsprogramm für mehr Bewegung von Krebspatienten aufgelegt

Dresden/Heidelberg – Krebspatienten fällt es oft sehr schwer, dauerhaft mehr Bewegung und Sport in ihren Alltag zu integrieren, obwohl diese viele positive körperliche und psychische Vorteile hat. Sportwissenschaftler, Psychologen und Physiotherapeuten am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Dresden und Heidelberg haben daher ein spezielles Motivationsprogramm entwickelt, das sich als zentraler Baustein in Sport- und Bewegungsangebote integrieren lässt.
„MotivA – Meine Motivation für einen aktiven Alltag“, heißt das Programm, das sich aus sieben Motivationseinheiten zusammensetzt. In leicht verständlichen Audio-Sequenzen leiten sie Betroffene beispielsweise dazu an, einen Bewegungsplan zu erstellen, Hindernisse für regelmäßige körperliche Aktivität zu identifizieren und Gegenstrategien zu entwickeln.
Für Übungsleiter von Krebssportgruppen – etwa im Rehabilitationssport oder in Selbsthilfegruppen – gibt es ein kostenfreies Handbuch mit CD sowie Poster mit einer grafischen Übersicht über die wichtigsten Inhalte. Übungsleiter von Krebssportgruppen können das MotivA-Handbuch mit CD und Postern sowie Begleithefte für die Teilnehmer kostenfrei bestellen.
Früher galt bekanntlich die Devise, dass sich Patienten während und nach einer Krebserkrankung körperlich schonen und ihre gesamte Energie auf ihre Genesung verwenden sollen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass körperliche Aktivität Nebenwirkungen lindert und deutlich positive Auswirkungen auf Körper und Psyche der Patienten hat.
„Dieses Wissen zu vermitteln, genügt aber oft nicht. Besonders jenen Betroffenen, die sich schon vor ihrer Krebsdiagnose wenig bewegt haben, fällt es schwer, Sport und Bewegung langfristig in ihren Alltag zu integrieren“, erläutern Joachim Wiskemann, Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Sport- und Bewegungstherapie am NCT Heidelberg und Nadine Ungar vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: