Hochschulen

Online-Tool vermittelt Krebspatienten spezialisierte Bewegungstherapeuten

  • Montag, 2. Juli 2018
/Drobot Dean, stockadobecom
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Köln – Ein neues Angebot für Krebspatienten hat das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) der Universitätsklinik Köln vorgestellt. Mit einem Online-Tool können Krebspatienten jetzt spezialisierte Sport- und Physiotherapeuten in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz in der Nähe ihres Wohnorts finden.

Hintergrund ist, dass Bewegung die Krebstherapie unterstützen kann. Während einer Chemotherapie können Patienten zum Beispiel über ein moderates Ausdauertraining Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erschöpfung positiv beeinflussen. Auch die Polyneuropathie, eine Nervenschädigung an Händen oder Füßen, kann durch gezielte sensomotorische Übungen oder ein Vibrationstraining gelindert werden. „Diese speziellen Bewegungsinterventionen helfen Krebspatienten häufig sogar nachweislich besser als eine erneute Medikamentengabe“, erläuterte der Sportwissenschaftler Freerk Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Bewegungsmedizin an der Uniklinik Köln.

2012 ist aus einer Zusammenarbeit der Univeritätsklinik Köln mit der Deutschen Sporthochschule Köln ein eigenes Trainingsangebot speziell für Krebspatienten – die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) entstanden. Aus diesem Forschungsprojekt sind gezielte Bewegungsprogramme hervorgegangen. Seit 2015 werden CIO der Uniklinik Köln daher Fortbildungen zum onkologischen Bewegungstherapeuten angeboten. Die Ausbildung ist empfohlen und von der „Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie" (AGSMO) anerkannt – einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft.

„Wir füllen mit diesem Angebot eine Versorgungslücke. Bewegung und Krebs ist ein noch junges Forschungsgebiet und es gibt nur wenige Sport- und Physiotherapeuten, die sich wirklich gut damit auskennen“, sagte Baumann. Interessierte Patienten finden auf der Webseite des CIO daher jetzt eine Landkarte mit mehr als 70 Absolventen aus Deutschland und angrenzenden Ländern. Die Landkarte ist für die Anzeige auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets optimiert.

hil

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