Ärzteschaft

Move-Score: Bewegungsangebote für ältere Diabetespatienten klassifizieren

  • Dienstag, 23. April 2024
/belahoche, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) will ältere Menschen mit individuellen Trainingsplänen mehr in Bewegung bringen. Dafür könne auch ein Move-Score für Bewegungsangebote sinnvoll sein, berich­tete der Diabetologe und Leiter der DDG Arbeitsgemeinschaft Diabetes, Sport & Bewegung“ Stephan Kress im Vorfeld des diesjährigen Diabetes-Kongress.

„Die Verteilung und Art der Übung muss sich immer nach dem Gebrächlichkeitsstatuts des Patienten orien­tieren“, sagte Kress. Daher erhoffe er sich einen Move-Score – eine Eignungsklassifikation von Bewegungs­ange­boten entsprechend der Gebrechlichkeit einer Person.

Mit dem Ziel individuelle Trainingspläne zu erstellen, hat die DDG Sportwissenschaftler sowie Übungsleiter Rehabilitationssport für die Ausbildung zum Diabetesassistenten zugelassen. Aktuell gebe es noch wenig Sportwissenschaftler in Praxen – mit steigenden Adipositaszahlen werde das aber immer wichtiger.

Kress zufolge scheuen ältere Menschen zum Teil den Kontakt zu Sportvereinen, weil sie sich selbst nicht mehr für fit genug halten, Angebote in Turnhallen wahrzunehmen. Um dem entgegenzuwirken und Angebote für diese Personengruppe zu schaffen, hat die DDG ein neues Gütesiegel für Fitnessstudios in Deutschland ent­wickelt. Ab Juni will die DDG entsprechende Trainer ausbilden.

Bei gebrechlichen Patienten stünden etwa Kraftübungen mit elastischen Bändern, Dehnübungen und Aerobic Übungen wie Gehen, Armbewegungen und Treppensteigen im Vordergrund, so Kress. „Manchmal ist der erste Schritt schon, versuchen ein bisschen weniger zu sitzen und zu liegen.“

Und auch wenn das nicht mehr möglich sei, ließen sich weiterhin Bewegungsangebote schaffen: Stark bewe­gungseingeschränkte Menschen im Pflegeheim profitieren der DDG zufolge von Sitzgymnastik oder motori­sier­tem Bettfahrradtraining.

„Bei körperlich aktiven Personen steht ein kombiniertes Ausdauer und Muskeltrai­ning im Vordergrund“, so Kress. Für die Balance und funktionelle Beweglichkeit eigne sich aber auch Rad­fahren, Schwimmen, Tai Chi, Yoga und Tanzen.

mim

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