Medizin

Mumps-Epidemie in den USA

  • Freitag, 28. April 2017

Atlanta – In den USA haben Mumps-Erkrankungen deutlich zugenommen. Den Centers for Disease Control and Prevention wurden seit Anfang des Jahres fast 2.000 Erkrankungen gemeldet. Da keine Meldepflicht besteht, dürfte die Zahl in Wirklichkeit höher sein.

Der Impfschutz der MMR-Impfung ist gegen Mumps schwächer als gegen Röteln und Masern. Die Centers for Disease Control and Prevention geben die Schutzwirkung nach der ersten Dosis mit 78 Prozent und nach beiden Dosierungen mit 88 Prozent an (bei Masern und Röteln sind es 97 Prozent). Die meisten Kinder sind damit geschützt, und die Erkrankung hat selten eine Chance, sich auszubreiten.

Eine Ausnahme sind Orte, an denen viele zumeist junge Menschen in größerer Anzahl auf engem Raum zusammen kommen. Dazu zählen Unterrichtsräume in Schulen, Sportveranstaltungen oder Studentenwohnheime, vor allem wenn mehrere Personen sich ein Zimmer teilen. In diesen gedrängten Umgebungen („crowded environment“) ist es in den USA in den letzten Jahren immer wieder zu kleineren Ausbrüchen gekommen.

In diesem Jahr ist die Zahl ungewöhnlich hoch. In Texas erkrankten 221 Personen, die höchste Zahl seit zwei Jahrzehnten. Die anderen Erkrankungen verteilen sich laut CDC auf 42 Bundesstaaten und den Hauptstadtbezirk. Die Ursachen für die stark zuneh­mende Zahl ist unklar. Die CDC hat derzeit keinen Hinweis auf eine Abnahme der Impfstoffwirkung, will dies dem Vernehmen nach aber prüfen. 

Kleinere Ausbrüche seien in den letzten Jahren immer wieder aufgetreten, berichtet die US-Behörde. Den letzten größeren Ausbruch gab es 2009 in einer religiösen Gemeinschaft in New York City mit 3.000 Erkrankungen.

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. Zwischen 2001 und 2011 zählten die Gesundheitsämter insgesamt 54 Ausbrüche aus Gemein­schaftseinrichtungen, darunter zwei mit mehr als hundert Erkrankungen. Vor der Einführung der MMR-Impfung kam es regelmäßig zu Epidemien.

rme

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