Ärzteschaft

NAV-Virchowbund fordert Aufhebung der Budgetierung

  • Montag, 31. Juli 2017

Neukirchen-Vluyn – Mit zwölf Forderungen und Anregungen für die künftige Gestal­tung des Gesundheitswesens hat sich die Landesgruppe Nordrhein des NAV-Virchow-Bundes an die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen (NRW) gewandt. Beson­ders die Budgetierung der ambulanten Leistungen ist den Ärzten ein Dorn im Auge.

„Wenn ein Arzt mit eigener Praxis seine Einnahmen nicht wie jedes andere Unter­nehmen wirtschaftlich planen kann, vergrault das zwangsläufig den Nachwuchs“, kritisierte der Vorsitzende der Landesgruppe, André Bergmann. „Wir müssen die Budgetierung schleunigst beenden, wenn wir junge Ärzte für die ambulante Versor­gung gewinnen wollen – besonders auf dem Land“, so seine Forderung.

Die Ärzte wünschen sich außerdem ein bundesweit gleiches Honorar für gleiche ärzt­liche Leistung. „Die Honorarungerechtigkeit zulasten der nordrheinischen Ärzte muss beendet werden“, heißt es in dem Positionspapier. Ein wichtiger Punkt für die Ärzte ist die Ökonomisierung in der stationären Versorgung. „Der Gesetzgeber ist aufgerufen, der zunehmenden Ökonomisierung eindeutig Grenzen zu setzen“, so der NAV.

Die Landesgruppe Nordrhein will zudem den Erhalt der notwendigen Gemeinwohl­bin­dung von Krankenhäusern. Es muss „sichergestellt sein, dass die Vorgabe des fünften Sozialgesetzbuches erfüllt wird und die ärztliche Leitung eines Krankenhauses die oberste Leitungsfunktion und damit die Letztentscheidungsgewalt behält“, heißt es in dem Positionspapier.

Die Landesgruppe plädiert außerdem für ein Ende der Bedarfsplanung und der Terminservicestellen. Die geplante Telematikinfrastruktur wird als „veraltete Technik“ kritisiert. Die Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit bestünden bei der Ärzteschaft weiterhin, hieß es. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass die Landesregierung schnellstmöglich eine flächendeckende Breitbandversorgung gewährleiste, so die NAV-Ärzte.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung