Neue kombinierte Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie in Bonn
Bonn – Eine neue „Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie“ haben die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Bonn gegründet. Hintergrund ist, dass neurodegenerative und psychische Erkrankungen in der zweiten Lebenshälfte wegen der demografischen Entwicklung in Deutschland immer mehr zunehmen. Die neue Klinik wird von der Psychiaterin Anja Schneider und dem Neurologen Michael Heneka gemeinsam geleitet.
Im Rahmen von Henekas Forschung rund um das Thema „Neuroinflammation“, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Immunreaktionen im Gehirn die Entwicklung von Gehirnerkrankungen wie Alzheimer beeinflussen, gehört die Klinik zum Exzellenzcluster „Immunosensation“ der Universität Bonn. In der Demenzforschung gewährleisten zudem die Arbeitsgruppen von Schneider und Heneka im benachbarten Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) den Transfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Praxis. „Umgekehrt hoffen wir mit unserer klinischen Forschung an der neuen Klinik die Therapie der Demenzerkrankungen voranzubringen“, erläuterte Schneider.
In der neuen Klinik betreut ein 30-köpfiges Team aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Bewegungs-, Ergo-, Kunst-, Musik- und Tanztherapeuten sowie Logopäden Menschen mit neurodegenerativen oder psychiatrischen Erkrankungen im Alter.
Die Klinik verfügt über 34 stationäre Betten auf einer offenen sowie einer geschützten gerontopsychiatrischen Station und zehn stationäre Betten auf einer Spezialstation für neurodegenerative Erkrankungen. Außerdem steht eine gerontopsychiatrische Tagesklinik mit 15 Betten zur Verfügung. „Eine vollstationäre Therapie ist nicht immer notwendig und für viele Patienten sogar besser, wenn sie in ihrem häuslichen Umfeld bleiben können“, betonte Schneider.
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