Neue Leitlinie zur transienten globalen Amnesie erschienen

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat eine vollständig überarbeitete S1-Leitlinie „Transiente Globale Amnesie (TGA)“ vorgestellt.
Die TGA ist eine plötzlich einsetzende, retrograde und anterograde Amnesie für einen Zeitraum von einer bis maximal 24 Stunden – im Mittel währt sie sechs bis acht Stunden. Sie tritt vorwiegend im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auftritt.
„Eine TGA bei Patienten unter 50 Jahren ist eine Rarität, sodass bei jungen Patienten unbedingt notfallmäßig nach anderen Ursachen gefahndet werden sollte“, empfehlen die Autoren der Leitlinie.
Das Rezidivrisiko für eine TGA liegt laut Leitlinie zwischen zwölf und 27 Prozent. Eine Metaanalyse von 36 Studien ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen TGA-Rezidivrisiko und Migräne, Depression und sexueller Aktivität als Triggerfaktoren.
Angaben zur Prophylaxe und zur Therapie sind nicht möglich, da die Datenlage nach Angaben der Autorengruppe keine evidenzbasierten Aussagen zulässt.
„Die TGA ist eine Störung, die bei Betroffenen und Angehörigen zu großer Sorge führt, auch wenn die Prognose sehr günstig ist und es bislang keine Hinweise gibt, dass sie das Risiko für zerebrale Ischämien, chronische Gedächtnisstörungen oder demenzielle Syndrome erhöht“, hieß es aus der Leitliniengruppe um den Koordinator, Dirk Sander aus Tutzing.
An der Erstellung haben sich auch die Schweizerische Neurologische Gesellschaft und die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) beteiligt.
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