Ärzteschaft

Neue Patientenleitlinie zu Hodenkrebs erschienen

  • Donnerstag, 8. Dezember 2022
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Hamburg – Im Leitlinienprogramm Onkologie ist eine neue Patientenleitlinie zu Hodenkrebs erschienen. Sie basiert auf den Inhalten der ärztlichen S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Keimzelltumoren des Hodens“. Beide Leitlinien hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) federführend erstellt.

„Mit dieser ersten Patientenleitlinie zum Hodenkarzinom erhalten betroffene Patienten und deren Angehörige allgemeinverständliche Informationen zur Erkrankung und deren Behandlung auf aktueller wissenschaftlicher Basis“, erläuterte der DGU-Präsident Martin Kriegmair. Er betonte, mehr Information bedeute auch mehr Mit­bestimmung bei Therapieentscheidungen.

Ein wichtiges Thema der Patientenleitlinie ist die Kryokonservierung von Spermien zum Fertilitätserhalt. Die Patienten sollen laut der Leitliniengruppe darüber informiert sein. „Dieses Aufklärungsgespräch und auch die daran anschließenden fertilitätserhaltenden Maßnahmen müssen zwingend vor dem Start jeglicher Therapie durchgeführt werden“, erklärte die DGU-Koordinatorin der ärztlichen S3-Leitlinie und Mitautorin der Patien­ten­leitlinie, Sabine Kliesch.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 4.000 meist junge Männer neu an einem Keimzelltumor des Hodens. Am häufigsten sind Männer im Alter zwischen 20 und 44 Jahren betroffen.

„Jugendliche und junge Männer zwischen 14 und 45 Jahren sollten unbedingt den Hodencheck kennen, denn die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden ist die wichtigste Früherkennungsmaßnahme“, erläuterte Laura-Maria Krabbe vom DGU-Ressort Leitlinien und Qualitätssicherung.

Verändere sich die Größe eines Hodens, trete ein Schweregefühl auf oder gebe es tastbare Verhärtungen, so könnten dies Warnzeichen für ein Hodenkarzinom sein. „Betroffene dürfen sich dann keinesfalls scheuen, einen Urologen oder eine Urologin aufzusuchen“, so Krabbe.

Das Leitlinienprogramm Onkologie ist ein gemeinsames Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft der Wissen­schaft­lichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft sowie der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

hil

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