Neue Rahmenbedingungen sollen Versorgung mit Influenza-Impfstoff sichern
Dresden – In Sachsen sollen im kommenden Herbst ausreichend Influenzaimpfstoffdosen für die Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Das haben sich das Sächsische Gesundheitsministerium, der Sächsische Apothekerverband, die Krankenkassen sowie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen vorgenommen.
„Das Gesundheitsministerium hat alle Akteure an einen Tisch gebracht und gemeinsam den Engpass in der letzten Impfsaison ausgewertet“, erläuterte Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU). Die Akteure haben in den gemeinsamen Gesprächen neue Rahmenbedingungen für die Impfstoffversorgung abgesprochen. Als Orientierung dienen dabei die durchgeführten Impfungen der vergangenen Saison.
Den neuen Ablauf haben die Akteure in einem gemeinsamen Schreiben an die Ärzte in Sachsen mitgeteilt und diese gebeten, den voraussichtlichen Gesamtbedarf der benötigten Grippeimpfstoffe (Pflicht- und Satzungsleistungen) für die kommende Impfsaison bereits jetzt zu planen und vorzubestellen.
Konkret sollen die Ärzte bis zum 26. April bestellen und die Belieferung mit der Lieferapotheke abstimmen. Die Lieferapotheke werde entsprechend der Verordnung des Arztes (also dessen Vorbestellung) die Bestellung beim pharmazeutischen Unternehmer auslösen und sich um die Belieferung kümmern.
Weiter wurde ein erster Überblick über die voraussichtliche Marktlage gegeben, indem die bei den pharmazeutischen Unternehmen geplanten Produkte und Preise mitgeteilt wurden. Zudem haben Kassen und Selbstverwaltung unter anderem darauf hingewiesen, dass eine Aufteilung auf Produkte verschiedener Firmen empfehlenswert sei, um Lieferschwierigkeiten oder verschiedene Markteintrittszeitpunkte ausgleichen zu können.
Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Klaus Heckemann, zeigt sich zufrieden: „Die Ärzte müssen sich nicht mehr ausschließlich auf den preiswertesten Impfstoff bei der Vorbestellung beschränken. Eine verschiedene Hersteller einbeziehende Vorbestellung federt mögliche Lieferschwierigkeiten oder gar -ausfälle ab und sorgt damit für einen reibungslosen Ablauf der Impfsaison“, sagte er.
Im November 2018 war aufgrund der großen Nachfrage der Bevölkerung in Sachsen zu wenig Grippeimpfstoff verfügbar. Erst nach einer Allgemeinverfügung der Landesdirektion war es sächsischen Apotheken möglich, Restbestände an Grippeimpfstoffen aus dem europäischen Ausland zu beziehen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: