Neues Verfahren soll benötigte Grippeimpfstoffe in Niedersachsen besser erfassen

Hannover – Lieferengpässe beim Grippeimpfstoff sollen in Niedersachsen künftig der Vergangenheit angehören. Das wollen die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen, die Krankenkassen, der Landesapothekerverband Niedersachsen sowie die Impfstoffhersteller mit einem neuen Verfahren erreichen, das den Bedarf künftig genauer erfassen soll.
Dazu haben alle impfenden Arztpraxen in Niedersachsen Mitte März von der KV eine Mitteilung über den voraussichtlichen Impfstoffbedarf für die Saison 2019/2020 erhalten. Die Menge berechnet sich aus dem Mittelwert der verimpften Grippeimpfstoffe der vergangenen drei Impfsaisons. Zunächst sollen Arztpraxen bis zu 90 Prozent dieser Menge bei den Apotheken bestellen. Die restlichen zehn Prozent gelten als Reserve für Nachbestellungen. Ziel ist laut den Beteiligten, künftig alle Impfwilligen mit einem qualitativ hochwertigen Vierfachimpfstoff sicher zu versorgen.
„Das neue Verfahren trägt den Interessen der Beteiligten Rechnung: Die Impfstoffhersteller erhalten die Sicherheit über die zu produzierenden Einheiten, die Apotheken in Niedersachsen die Sicherheit über die angemessene Bestellung sowie Verteilung, die Arztpraxen die Sicherheit, dass der voraussichtlich benötigte Impfstoff ihnen in ausreichender Menge zur Verfügung steht sowie die Krankenkassen die Sicherheit eines wirtschaftlichen Umgangs bei der Versorgung“, erklärten die vier an dem Konzept beteiligten Partner.
Im vergangenen Herbst hatte verschiedene Bundesländer einen Engpass bei der Versorgung mit Grippeimpfstoff gemeldet, darunter Niedersachsen, Bremen, Saarland, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin.
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