Neue Streiks im britischen Gesundheitswesen angekündigt

London – Die Mitglieder der Gewerkschaft Unison haben in England mit 74 Prozent für die Annahme eines Angebots gestimmt, mit dem der Dauerkonflikt im staatlichen Gesundheitssystem National Health Service (NHS) beigelegt werden soll: fünf Prozent mehr Gehalt in diesem Jahr und eine Einmalzahlung.
Krankenpflegekräfte des Royal College of Nursing lehnten dagegen das Angebot ab, die Gewerkschaft kündigte weitere Streiks an. Ein Regierungssprecher nannte dies „äußerst enttäuschend“.
„Dies war das Beste, was auf dem Verhandlungswege erreicht werden konnte“, sagte Sara Gorton, Leiterin des Gesundheitsbereichs bei Unison. Der NHS ist staatlich organisiert und wird im Gegensatz etwa zum deutschen Gesundheitssystem aus Steuermitteln finanziert.
Nach einer beispiellosen Streikwelle im britischen NHS hatte sich die Regierung im Tarifstreit mit den Gewerkschaften für die meisten Berufsgruppen kürzlich geeinigt – doch längst nicht alle waren zufrieden. So traten knapp 50.000 Mediziner, die mit Assistenzärzten vergleichbar sind, in einen tagelangen Streik.
Die Verantwortlichen für das NHS waren zum Start des Ausstandes davon ausgegangen, dass rund 350.000 Arzttermine, darunter auch Operationen, ausfallen könnten.
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