Neuer Ebola-Fall im Kongo

Genf – Im Kongo gibt es einen neuen Ebola-Fall. In der nordöstlichen Provinz Bas-Uélé gebe es insgesamt neun Verdachtsfälle, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute. Drei Menschen seien bereits an den Folgen eines hämorrhagischen Fiebers gestorben. Bei einer getesteten Person sei das Ebola-Virus im Labor nachgewiesen worden, hieß es weiter. Die WHO kooperiere mit den örtlichen Behörden, um qualifiziertes Personal und Schutzausrüstung in das Gebiet zu bringen, erklärte WHO-Landesdirektor Allarangar Yokouidé.
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Nach WHO-Angaben sterben 25 bis 90 Prozent der Patienten. Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Epidemien. Bei der letzten Ebola-Epidemie im Kongo im Herbst 2014 erlagen der Krankheit der WHO zufolge 35 Menschen.
Der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga forderte die Menschen auf, nicht in Panik zu verfallen. Die Behörden täten alles nötige, um die Epidemie im Bezirk Likati einzudämmen. „Das ist die achte Ebola-Epidemie im Kongo, sie wird die Bevölkerung nicht erschüttern“, erklärte er. Dem WHO-Landesdirektor zufolge werden die ersten Teams aus Epidemiologen, Biologen und weiteren Experten den schwer zugängigen Ort des Ausbruchs noch heute oder morgen erreichen.
Bei der bislang größten Ebola-Epidemie starben in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone 2014-2015 mehr als 11.000 Menschen, mehr als 28.000 infizierten sich.
Das Virus, das zuerst am Ebola-Fluss im Kongo auftauchte, lässt sich im Blut, Urin und Rachensekret nachweisen. Bislang gibt es kein Heilmittel für Ebola. Ein Impfstoff wird derzeit noch getestet.
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