Neues Behandlungskonzept für psychisch Kranke
Dresden – Zwei westsächsische Kliniken erproben ein neues Behandlungskonzept zur besseren Versorgung psychisch kranker Kinder, Jugendlicher und Erwachsener. Ziel sei eine individuellere Betreuung der Betroffenen nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Plus, Rainer Striebel, heute in Dresden. Das von den gesetzlichen Krankenkassen mit dem Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikum und dem Rudolf-Virchow-Klinikum Glauchau vereinbarte Modellprojekt soll – auch mit Blick auf eine spätere landesweite Einführung - wissenschaftlich begutachtet werden.
„Wir gehen damit neue Wege in der Versorgung psychisch kranker Menschen“, sagte Striebel. Das bisherige Finanzierungssystem werde durchbrochen, statt Verweildauer, Tage, Betten und Fälle fördern die Kassen die für den Einzelnen geeignetste Therapie. Ein Gesamtbudget pro Klinik schaffe Planungssicherheit, zunächst für vier Jahre mit Verlängerungsoption um weitere vier Jahre.
Psychiatriepatienten werden je nach Bedarf stationär, in Tagesklinik, ambulant oder zu Hause im Team von Psychiatern, Pflegern, Psychologen und Sozialarbeitern versorgt. Sozialministerin Christine Clauß (CDU) hofft auf einen Erfolg des Modells und dass damit der Aufbau weiterer stationärer Kapazitäten gebremst werden kann.
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