Neues Selbsthilfeportal gegen Glücksspielsucht

Hamburg – Ein neues Angebot für Menschen, die Probleme mit Glücksspiel haben, hat ein Wissenschaftlerteam des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) vorgestellt. Die Informationen und Übungen darin zielen einerseits auf unmittelbare Probleme wie den Umgang mit dem Spieldruck sowie das Schuldenmanagement ab.
Andererseits ermöglicht das Programm laut den Initiatoren, Einstiegs- beziehungsweise Folgeprobleme wie ein niedriges Selbstwertgefühl, depressive Symptome und Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion zu bearbeiten.
„Die Forschung unterscheidet sogenannte stoffliche Süchte, zum Beispiel nach Alkohol, von Verhaltenssüchten wie Kaufsucht oder problematischem Glücksspiel“, heißt es in der Einführung in dem Webportal.
Bei den stofflichen Süchten kann es neben einer psychischen Abhängigkeit auch zu einer körperlichen Abhängigkeit kommen. Die sogenannten Verhaltenssüchte führten zwar zu keiner körperlichen Abhängigkeit, könnten aber aufgrund einer psychischen Abhängigkeit ebenfalls schwere Folgen nach sich ziehen.
Das Portal enthält im Folgenden viele interaktive Übungen. Entwickelt haben es Psychologen und Psychotherapeuten am UKE. Betroffene können die Inhalte kostenlos und anonym nutzen.
Das Angebot besteht aus dem Behandlungsportal und einer App, die in den üblichen Stores für alle Geräte zum Download zur Verfügung steht.
„Die App ist dabei auch unabhängig vom Portal nutzbar und in deutscher, englischer, türkischer, arabischer und serbischer Sprache verfügbar“, erläutert Steffen Moritz von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE.
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