Niedersachsens Kassenärzte lehnen Termingarantie ab
Hannover – Die Mitglieder der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) haben die im Koalitionsvertrag verankerte Termingarantie für Patienten von vier Wochen bei einer Überweisung zum Facharzt einstimmig abgelehnt. Das Regierungsvorhaben zur Regulierung des Überweisungsgeschehens sei sachlich unangebracht und bürokratisch, so die Begründung.
Den VV-Mitgliedern zufolge habe Deutschland bei nahezu unbeschränkten Zugangsmöglichkeiten weltweit die geringsten Wartezeiten auf einen Arzttermin. Maßstab für die Terminvergabe sei die medizinische Behandlungsbedürftigkeit. Das dürfe gerade im Interesse der Patienten nicht durch ein bürokratisches Vergabesystem gefährdet werden, hieß es von der VV.
Die 50 Mitglieder lehnten zudem das von der Bundesärztekammer in die Diskussion eingebrachte Konzept der sogenannten dringlichen Überweisung ab. Das sieht vor, dass Hausärzte ihren Patienten schnell einen Termin bei einem Facharzt vermitteln können. Wer allerdings ohne Überweisung seines Hausarztes einen Facharzttermin wünscht, muss gegebenenfalls länger warten.
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