Niedersachsens Notärzte sollen künftig auch aus der Ferne helfen

Hannover – Wer dringend medizinische Hilfe benötigt, soll in Niedersachsen künftig nicht mehr darauf angewiesen sein, dass ein Notarzt sich auf den Weg macht.
Stattdessen sollen Videoschalten und digitale Datenübermittlungen an einen Notarzt in der Zentrale helfen, eine schnelle Versorgung zu ermöglichen – gerade auf dem Land. Dafür soll ein Telenotfallsystem flächendeckend eingeführt werden. Das hat der Landtag heute einstimmig beschlossen.
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens sagte, zwar gebe es heute nicht mehr Notfälle als früher, allerdings werde der Rettungsdienst inzwischen häufig eingesetzt, um Schwächen in der flächendeckenden Versorgung mit Ärzten auszugleichen. „Deswegen brauchen wir stabilisierende Maßnahmen für unseren Rettungsdienst“, sagte die SPD-Politikerin.
Getestet wird das Telenotfallsystem seit 2021 im Landkreis Goslar. Dabei habe sich gezeigt, dass die Notärzte ihre Anwesenheit in fast jedem zweiten Einsatz vor Ort für nicht erforderlich hielten, sagte Nadja Weippert von den Grünen. Der SPD-Abgeordnete Rüdiger Kauroff sagte, das Ziel sei es, die Telenotfallmedizin bis 2026 landesweit einzuführen.
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