Nordkorea verhängt Lockdown wegen „Atemwegserkrankungen“

Seoul – Nordkorea hat einem Bericht zufolge wegen „Atemwegserkrankungen“ einen fünftägigen Lockdown für die Hauptstadt Pjöngjang angeordnet.
Wie die südkoreanische Nachrichtenwebseite NK News heute unter Berufung auf eine Regierungsmitteilung berichtete, wurden die Bewohner der nordkoreanischen Hauptstadt angewiesen, von heute bis Sonntag zu Hause zu bleiben. Dem Bericht zufolge müssen sie zudem mehrmals täglich ihre Körpertemperatur messen lassen.
In der offiziellen Mitteilung wurde laut NK News das Coronavirus nicht erwähnt, stattdessen war von gewöhnlichen Erkältungen die Rede. Erst am Vortag hatte NK News unter Berufung aus Quellen in Pjöngjang berichtet, dass sich die Menschen in Nordkoreas Hauptstadt in Erwartung eines Lockdowns offenbar mit Waren eindeckten.
Nordkorea hatte Anfang 2020 nach Beginn der Pandemie seine Grenzen abgeriegelt, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Im vergangenen April bestätigte das Land den ersten Coronaausbruch. Nur drei Monate später erklärte Nordkorea das Virus für besiegt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten zweifeln die nordkoreanischen Coronastatistiken und die Angaben zur Eindämmung der Pandemie stark an. Das Land verfügt laut Experten über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt. Experten gehen davon aus, dass niemand in dem Land gegen das Coronavirus geimpft ist.
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