Nordkorea dementiert erneuten Coronaausbruch

Seoul – Bei den neu aufgetretenen „Fieberällen“ in Nordkorea handelt es sich laut staatlichen Medien nicht um einen erneuten Coronaausbruch. Die Betroffenen in der Provinz Ryanggang seien an der Grippe erkrankt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf Daten des Notfallzentrums zur Epidemieprävention heute.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte die Coronapandemie vor rund zwei Wochen für besiegt erklärt. Am 23. August wurden laut KCNA jedoch vier neue „Fieberfälle“ aus der an China angrenzenden Provinz Ryanggang gemeldet.
Pjöngjang hatte im Zusammenhang mit der Coronapandemie stets von „Fieberpatienten“ gesprochen, nicht von Coronapatienten – offenbar aufgrund mangelnder Testkapazitäten. Nordkorea hatte Anfang 2020 nach Beginn der Pandemie seine Grenzen abgeriegelt, um sich vor dem Coronavirus zu schützen.
Im vergangenen Mai hatte das isolierte kommunistische Land dann erstmals einen Ausbruch der Omikron-Variante in der Hauptstadt Pjöngjang bestätigt. Laut KCNA wurden insgesamt 4,8 Millionen „Fiebererkrankte“ verzeichnet, von denen aber nur 74 gestorben seien.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten zweifeln die nordkoreanischen Coronastatistiken und die Angaben zur Eindämmung der Pandemie stark an. Das Land verfügt Experten zufolge über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: