Ausland

Norovirus am Gardasee: Hunderte Menschen im Krankenhaus

  • Montag, 1. Juli 2024
/Kateryna_Kon, stock.adobe.com
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Verona – An Italiens größtem See, der bei Deutschen besonders beliebt ist, macht ein Ausbruch des Norovirus Einheimischen und Urlaubern das Leben schwer. Rund um die malerisch gelegene Gemeinde Torri del Benaco am Nordufer wurden mehr als 900 Fälle an Magen-Darm-Erkrankungen registriert.

Mehr als 300 Menschen kamen mit Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfen und Fieber ins Kran­kenhaus. Vermutet wird, dass sich das Virus über das Trinkwasser verbreitet.

Inzwischen hat die Ortsverwaltung eine Verordnung erlassen, wonach kein Leitungswasser mehr getrunken werden darf. Empfohlen wird, Wasser im Supermarkt zu kaufen. Zudem wird von Helfern gratis Wasser verteilt, das sicher ist.

In italienischen Zeitungen wird spekuliert, dass der Ausbruch mit dem aktuell sehr hohen Wasserstand des Gardasees nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Wochen zu tun haben könnte. Möglicherweise ist das Abwassersystem überlastet.

Von offizieller Seite gab es für solche Vermutungen keine Bestätigung. Die Ortsverwaltung versuchte heute weiterhin zu klären, wie sich das Virus verbreitet. Zwar wurden am Freitag Spuren im Trinkwasser festgestellt. Neuere Untersuchungen brachten nach Angaben des zuständigen Versorgers Azienda Gardesana Servizi (AGS) jedoch negative Ergebnisse.

Trotzdem gab es noch keine Entwarnung. Bürgermeister Stefano Nicotra empfahl weiterhin: „Trinkwasser nicht für den persönlichen oder alimentären Gebrauch verwenden“ – also auch nicht zum Kochen oder zum Reini­gen von Lebensmitteln. Die Gemeinde zählt eigentlich nur 3.000 Einwohner. Mit Beginn der Sommersaison sind derzeit aber auch viele Urlauber da.

Das hochansteckende Norovirus kann nicht nur über verunreinigtes Wasser übertragen werden, sondern auch über Essen. Darauf gab es jedoch in Torri del Benaco zunächst keine Hinweise.

dpa

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