Ärzteschaft

Notdienst in Nordrhein soll umgestaltet werden

  • Montag, 3. Dezember 2012

Düsseldorf – Eine Umgestaltung des ärztlichen Notdienstes hat die Vertreter­ver­sammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein beschlossen. Nach intensiver Diskussion bestätigten die Delegierten am vergangenen Freitag einen Antrag des Vorstandes mit Eckpunkten zur Neugestaltung. Außerdem erteilten sie dem Vorstand den Auftrag, zusammen mit der Ärztekammer eine neue Notdienstordnung zu erarbeiten. „Vor allem für Ärzte im ländlichen Bereich muss sich die Dienstbeanspruchung deutlich reduzieren“, sagte Peter Potthoff, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein.

Das Konzept sieht unter anderem vor, neue Notdienstbezirke zu bilden, den soge­nannten Sitz- und Fahrdienst zu trennen und einheitliche Öffnungszeiten aller nord­rheinischen Notdienstpraxen einzurichten. Bestehende Notdienstpraxen sollen unter dem Aspekt der Versorgung, aber auch unter wirtschaftlichen Aspekten überprüft werden. „Voraussichtlich werden auch neue Notdienstpraxen gegründet“, hieß es aus der KV.

Kostendebatte um Software und Fahrdienst
Kontrovers diskutierten die Delegierten die im Konzept vorgeschlagene zentrale Diensteinteilung mittels einer Software, die sich in anderen KVen bereits bewährt hat, und der einheitliche, noch nicht zu beziffernde Betrag, den alle Ärzte zur Finanzierung beitragen sollen. Auch die zu erwartenden Kosten für den Fahrdienst, der künftig flächendeckend durch professionelle Anbieter gewährleistet werden soll, waren Gegenstand der Debatte.

„Ich bin davon überzeigt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, denn von einem gut strukturierten Notdienst, der eine gute Versorgung und angemessene Umsätze ermöglicht, profitieren Ärzte und Patienten gleichermaßen“, so Potthoff.

Honorarverhandkungen laufen noch
Ein weiteres Thema der Vertreterversammlung waren die Honorarverhandlungen auf Bundesebene. KV-Vorstand Bernhard Brautmeier erläuterte, dass vor allem die extrabudgetäre Vergütung der Psychotherapie als großer Erfolg zu werten sei. Seit dem 29. Oktober verhandle die KV Nordrhein mit den regionalen Kassenverbänden. „Wir sind in Gesprächen mit den Krankenkassen und haben uns darauf geeinigt, keine Wasserstandsmeldungen abzugeben, um in Ruhe zu einem Ergebnis zu gelangen“, sagte Brautmeier.

Zum Honorarbericht und weiteren Änderungen am Honorarverteilungsmaßstab (HVM) nahm Frank Bergmann als Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Nordrhein Stellung. Dass Nordrhein bei den Honorarumsätzen von Haus- und Fachärzten die drittletzte Stelle im Bundesvergleich einnähme, liege unter anderem an der „im Vergleich zu anderen KVen geringeren Gesamtvergütung je Versichertem und einer höheren Arztdichte im fachärztlichen Versorgungsbereich“, erläuterte er.

Er informierte die Vertreterversammlung darüber, dass der HVM-Ausschuss noch an der in der vergangenen Vertreterversammlung beschlossenen Begrenzung des Leistungsbedarfs oberhalb der Budgetierung arbeite. „Wir haben mit Blick auf die laufenden Honorarverhandlungen noch nicht entschieden, wie wir das Pensum an kostenlos erbrachter Arbeit der niedergelassenen Ärzte in Nordrhein begrenzen“, so Bergmann.

hil

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