Politik

NRW-Kliniken wollen Ende der Strukturbereinigung über Insolvenzen

  • Montag, 16. Dezember 2019
/Fernando Cortés, stockadobecom
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Neuss – Vertreter der 344 Kliniken in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben auf ihrer Mit­glie­derversammlung eine auf Bundes- und Landesebene abgestimmte Krankenhausstruk­turpolitik gefordert. Zudem müsse die „kalte Strukturbereinigung über zunehmende In­sol­venzen der Kliniken“ ein Ende haben.

„Das Vertrauen in die guten Absichten der Berliner Gesundheitspolitik ist bei unseren Mitgliedern durch die unsägliche Verschärfung der MDK-Reform endgültig auf dem Tief­punkt angelangt“, sagte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW).

Mehr als 50 Prozent der Rechnungskürzungen und Strafzahlungen, weil Patienten aus Fürsorge und fehlender Anschlussversorgung in Pflegeheimen oder Reha-Kliniken länger versorgt würden als die Krankenkassen bezahlen wollen, seien nicht zu akzeptieren, so Brink.

Die nordrhein-westfälischen Krankenhausträger bekräftigten bei ihrem Treffen in Neuss, dass sie bereit seien für strukturelle Veränderungen und nicht mehr jeden Standort und jede Abteilung verteidigen würden. Zum Wohle der Bevölkerung und auch für die Mitar­beiter in den Krankenhäusern sei allerdings zu klären, welcher Grad der Zentralisierung von Leistungen eine wirkliche Verbesserung der Versorgung darstelle.

Einigkeit besteht den Kliniken zufolge mit Plänen des NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) darin, dass es besser sei, den Strukturwandel zu gestalten, als ihn einfach geschehen zu lassen. „Es bleibt aber bislang unbeantwortet, wie und von wem der von Minister Laumann geplante Umbau der Krankenhauslandschaft finanziert werden soll“, sagte Brink. Die aktuell für die nächsten Jahre von der Landesregierung eingeplan­ten Haushaltsmittel reichten definitiv nicht.

Trotz Steigerungen bei der Investitionsfinanzierung wachse der Investitionsstau täglich und mache sich bei Patienten und Mitarbeitern in veralteten Gebäuden und Geräten sichtbar. „Die Chancen der Digitalisierung werden immer wieder betont, aber einen echten Finanzierungsschub dafür sehen wir leider überhaupt nicht“, kritisierte KGNW-Präsident Brink.

hil/sb

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